In Vergangenheit galt es für Unternehmen, Führungskräfte und Mitarbeitende als Auszeichnung, Erfolgsrezept, Mehrjahrespläne und 5-Jahres-Perspektiven zu haben. Man ließ sich dafür feiern, dass man Stabilität als feste Größe verfolgte. Die Zeiten haben sich inzwischen fundamental geändert. Anpassungsfähigkeit, Bereitschaft für eine permanente Entwicklung und facettenreiches Vorgehen bei der Bewältigung von Herausforderungen sind verlangt. Es gab wohl kaum eine Zeit, in der die Menschen und die Unternehmen so stark gefordert sind und sich mit immer höheren Komplexitäten, zunehmenden Unsicherheiten und fundamentalen Veränderungen beschäftigen müssen, aber auch können.
Gewinner sind die, die sich schnell anpassen können
Heute gehören Unternehmen, Entscheider und Mitarbeitende, die sich schnell und flexibel den komplexen Veränderungen stellen können zu den Gewinnern. Was aber ist mit dem berechtigten und noch nie verblassten Anspruch der Menschen auf Stabilität, Klarheit, einem konkreten Orientierungsrahmen und damit nach Sicherheit und gar Geborgenheit?
Das ist ganz einfach. Ersetzen Sie Mehrjahrespläne, in Stein gemeißelte Strukturen und bisherige Prozesse durch verbindende Sinn-Inhalte, durch verhaltensbasierte Kulturwerte und durch neue Frei- und Gestaltungsräume für die Mitarbeitende.
Viele Studien befassen sich mit den Anforderungen von Mitarbeitenden heute und morgen. Trends wie New Work, Mobilisierung oder auch Individualisierung prägen unseren Zeitgeist. Unternehmen, die hierfür den Rahmen bieten, positionieren sich für die Zukunft. Wenn sich Menschen am Arbeitsplatz verbunden bzw. verankert fühlen, ist die Bereitschaft zur aktiven Gestaltung der Zukunft zwangsläufig vorhanden. Dann wird nicht nach dem Einsatz gefragt, sondern nach dem Ergebnis gestrebt. Zuhause den Garten gestalten – in der Arbeit das Unternehmen gestalten, gibt es da wirklich einen so großen Unterschied? Die zentrale Frage ist doch lediglich, welche Werkzeuge und Freiheiten sind im Einsatz und ist der Nutzen überhaupt bekannt. Wir alle suchen bzw. streben nach Sinn und möchten verstehen, wozu sich die Anstrengung lohnt.
Glaubenssätze und Haltungen steuern das TUN
Ich bin doch nur ein „kleiner Mitarbeitender“ und erledige meine Aufgabe, was kann ich schon bewirken. Glaubenssätze und Haltungen sind nicht zu unterschätzen! Mit welchem Menschbild agieren wir im Unternehmen? Nicht nur das Topmanagement, auch alle Führungskräfte sowie Projektleitungen, Ausbildungsverantwortliche uvm. sind aufgerufen sich um die wertvollste Ressource – den Menschen aktiv zu kümmern Jeder Mitarbeitende, der morgens gerne zur Arbeit kommt, wird dieses positive Gefühl schließlich auch im Kontakt mit dem Kunden und den Kollegen vermitteln.
Das gute Gespür für Menschen und Situationen
Solange alles perfekt läuft, ist Führung einfach – oder gar überflüssig. Wenn es nicht läuft, die Erträge nicht stimmen, die Mitarbeitenden unzufrieden sind oder Projekte nicht in Wirkung kommen, zeigt sich die wahre Führungskompetenz. Jetzt gilt es ein sensibles Gespür für das Notwendige zu beweisen und Wissen aus Führungsseminaren oder Führungstools situations- und bedarfsorientiert anzuwenden. Genau wie der Mannschaftkapitän im Sport müssen sich Führungskräfte im Unternehmen in der täglichen Praxis laufend vielen neuen Anforderungen und Situationen stellen. Allerdings können sie dabei immer weniger auf den eigenen, bewährten Erfahrungsschatz zurückgreifen. Die veränderten Rahmenbedingungen und neuen Arbeitsformen verlangen nach angepassten bzw. auch neuen Methoden. Nicht zuletzt haben die aktuellen und zukünftigen Trends großen Einfluss auf die Erwartungen und das Verhalten von Mitarbeitenden. Diese zu erkennen, aufzunehmen und zielführend auf das eigene Unternehmen zu übersetzten ist die wahre Kunst.